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11.05.2023

"Natur nah dran" - in Gammertingen

Es blüht für Mauerbienen, Bläulinge und Distelfinken: Am Dienstag, 9. Mai 2023, trafen sich sieben der insgesamt 15 Kommunen, die 2022 am NABU-Projekt „Natur nah dran“ teilgenommen hatten, in Gammertingen. Gemeinsam begutachteten und pflegten sie bei einer Schulung die Blühflächen, die sie im September 2022 mit Wildstauden und -blumen bepflanzt hatten. Unter Anleitung des Naturgartenplaners Dr. Reinhard Witt unterschieden die 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – aufgeteilt in zwei Gruppen – welche Jungpflanzen der im Vorjahr eingebrachten Arten bereits auf den Flächen zu sehen sind. Einige weniger erwünschte Arten wie Steinklee und Hirtentäschel, die die Fläche schnell zu überwuchern drohen und deren Samen sich noch im Boden befunden hatten, wurden entfernt. So haben die zum Teil noch kleinen Wildblumen und -stauden Platz und Licht, um zu wachsen.

„Die im Projekt angelegten Biotope benötigen anfangs etwas Geduld und Pflege, um sich zu entwickeln. Interessant ist auch, dass sie sich im Laufe der ersten Jahre immer weiter verändern“, erklärt Martin Klatt vom NABU Baden-Württemberg. „Blühen beispielsweise im ersten Jahr noch viele einjährige Pflanzen wie Mohn oder Wegerich-Natternkopf, etabliert sich über die Jahre eine stabile Pflanzengemeinschaft mit mehrjährigen Arten. Das macht die Flächen als Lebensraum so attraktiv für viele Insekten und andere Tiere. In den kommenden Jahren werden Arten emporwachsen, die noch im Boden schlummern oder wegen ihrer noch geringen Größe nur mit genauem Blick zu erkennen sind.

Die Teilnehmenden konnten in Gammertingen gemeinsam die Pflanzen anfassen, riechen und entscheiden, ob sie entfernt werden müssen oder die Fläche bereichern. Diese praxisnahe Erfahrung hilft den Mitarbeiterinnen und -mitarbeitern der Kommunen, die „Natur nah dran“-Flächen langfristig zu pflegen. Denn die Projektflächen mit mehrjährigen Pflanzenarten sind nachhaltig angelegt und müssen anders als Wechselflor-Flächen nicht jedes Jahr neu bepflanzt werden. Umso wichtiger ist das Fachwissen, wie sich Gemeinschaften heimischer Wildpflanzen pflegen lassen. Die Schulungen sind deshalb ein zentraler Teil des Projekts „Natur nah dran“.

 

Hintergrund:

Das Kooperationsprojekt „Natur nah dran“ von NABU und Land wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei zu unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten. Von 2022 bis 2027 werden jährlich 15 Städte und Gemeinden gefördert. Gammertingen war 2022 Teil von „Natur nah dran“ und hat 5 Flächen naturnah umgestaltet. In der ersten Projektstaffel wandelten von 2016 bis 2021 bereits 61 Kommunen über 230.000 Quadratmeter naturnah um. 

Gammertingen


telefon: +49 (0) 7574/406-0
telefax: +49 (0) 7574/406-119
E-Mail: info@gammertingen.de
Web: www.gammertingen.de